Bettina‘s Lese-ecke
© Bettina Bäumert 2023
Jetzt, im hellen Schein des roten, lodernden Feuers nahm der Albtraum, in dem er sich befand, erst seine wahre Gestalt an. Einen Moment starrte er die Erscheinung, die sich dicht vor ihm aufbaute und im Schein des Feuers immer größer und bedrohlicher wurde, wie gelähmt an. Dann schrie und wehrte er sich mit aller Kraft gegen das Böse, das ihn fest umklammert hielt und ihn bedrängte. Aber der andere, der Teufel, war zu übermächtig. Er konnte ihn nicht abschütteln. Seine Helfer mit den feurigen Augen rissen ihn herum und drückten ihn mit dem Bauch auf den Boden. Er war dem, was jetzt mit ihm geschah, hilflos ausgeliefert. Seine Schreie erstickten und wurden zu einem leisen Wimmern. Als alles vorbei war und der Teufel endlich von ihm abließ, rollte er sich schwerfällig auf die Seite. Er zog die Beine an und weinte lautlos. So einsam, so alleine gelassen, so ausgeliefert und so beschämt hatte er sich noch nie gefühlt. Ihm war übel vor Schmerz und Scham. Er dachte an zu Hause. Er dachte, dass jeder Ort besser wäre als … Er dachte nichts mehr.

Zerberus Müller und der Teufel in der

Uhlbergkapelle